Historie des Bürgerverein Thomasberg e. V.

50 Jahre Bürgerverein (1961 – 2011)

Der Bürgerverein Thomasberg wurde nach mündlicher Überlieferung bereits zwischen 1950 und 1955 von den Herren Bellinghausen, Hoitz, Langenfeld, Symnofsky und Unkelbach gegründet. Schriftliche Unterlagen existieren aber erst ab dem 14. Juli 1961.

Wenn ursprünglich vielleicht die Durchsetzung der kommunalen Interessen der Bürger gegenüber der damaligen Gemeindeverwaltung Oberpleis und später der Stadtverwaltung Königswinter wohl im Vordergrund gestanden haben, so kümmerte sich der Bürgerverein in den Folgejahren zusätzlich mehr und mehr um eine Reihe von eigenen Projekten mit heimatlichem Bezug, der Geselligkeit sowie der Verschönerung des Ortsbildes.

Da Thomasberg aber kein Ort mit typisch gewachsenem Ortskern darstellte, sondern aus vielen kleinen Orten wie z. B. Wiese, Bennert, Steinringen, Kuxemberg, Grengelsbitze, Sonderbusch, Busch, Bellinghauserhof und -hohn im Laufe der Zeit und des damaligen Baubooms zusammen gewachsen ist, versuchten die Verantwortlichen diesen fehlenden Ortskern an der Kreuzung Wiesenstraße/Zum Kleinen Ölberg/Obere Straße, gegenüber dem damaligen Kaufhaus Otto, künstlich zu schaffen. So wurde hier 1975 das von dem Thomasberger Holzschnitzer, Peter Otto, geschaffene und mehr als mannshohe Wegekreuz auf privatem Grund und Boden aufgestellt.

Erst als dieses Eckgrundstück später in das Eigentum der Stadt Köngiswinter überging, war es dem Bürgerverein möglich, in Zusammenarbeit mit der Stadt, neben dem Wegekreuz zunächst zwei Ruhebänke zum Verweilen und später die von der Thomasberger Künstlerin, Frau Sigrid Wenzel, geschaffene und zum großen Teil durch Spendengelder finanzierte Bronzeplastik des „Strücher Steinhauers“ zu platzieren. Diese Plastik zeigt einen Steinhauer in voller Aktion und erinnert an die harten Arbeitsbedingungen in den damaligen Thomasberger Steinbrüchen. Nur wenige Jahre später wurde diese Plastik noch um eine von Günter Losem im Westerwald entdeckte und Fredi Huhn restaurierte Original-Steinbruchlore ergänzt.

Der somit künstlich geschaffene Ortsmittelpunkt wurde ohne wenn und aber von Jung und Alt angenommen, so dass aus verkehrssicherheitlichen Gründen eine begehbare Einzäunung unumgänglich wurde. Doch leider trafen sich hier nicht nur Ruhesuchende, sondern auch immer wieder jugendliche Vandalen, die teilweise hohe Schäden anrichteten, und deren Behebung stets beim Bürgerverein hängen blieb und bleiben wird.

Ein weiterer Blickfang, und somit Verschönerung des Ortsbildes, war das Projekt „Restaurierung des Kapellchens“ in Steinringen, auch liebevoll "Strücher Dom" genannt. Zu den damaligen Gesamtkosten in Höhe von etwas mehr als 6.000 DM, steuerte der Bürgerverein durch eine von Hans-Georg Gilka initiierte Sammlung rund 1.200 DM bei. Der Restbetrag blieb bei der Stadt hängen, die früher auch für solche Dinge noch etwas in der Kasse hatte. Die feierliche Einweihung, unter großer Beteiligung der Strücher Bevölkerung, fand im Jahre 1982 statt.

1991 wurde im Verwaltungsgebäude Thomasberg, der ehemaligen Hauptschule, eine Gedenktafel zur Erinnerung an den ehemaligen Lehrer Schonauer, der von 1882 bis 1922 Rektor der Volksschule in Thomasberg war und sowohl durch seine Leistungen als Lehrer, als auch als Dirigent des Thomasberger Männerchores sowie als Imker und Geologe über den Ort hinaus bekannt wurde, eingeweiht. Diese Bronzetafel ist ebenfalls in der Werkstatt von Frau Wenzel entstanden.
Im Jahre 1993 ist die Chronik von Thomasberg mit dem Titel „Die Strüch“ erschienen und in den Folgejahren um die Bücher „Im Beschuß“ und „Es geschah in Thomasberg“ ergänzt worden. Autor dieser Ausgaben ist das langjährige Bürgervereinsmitglied, Willi Schmidt. Während „Die Strüch“ bereits vergriffen ist, sind die beiden anderen Werke nach wie vor beim Bürgerverein käuflich zu erwerben.

Auf Grund der Schließung des Kaufhauses Otto, später Spar-Krämer 1997/98 waren mehr als 5000 Thomasberger Bürger von heute auf morgen ohne einen Lebensmittelladen im Ort. Darauf hin wurde auch bei der damaligen Kreissparkasse Siegburg und Raiffeisenbank Oberpleis aus wirtschaftlichen Gründen laut über einen Umzug in den benachbarten Ort Heisterbacherrott nachgedacht. Zur Erhaltung der Lebensqualität in Thomasberg galt dies aus Sicht des Bürgervereins unbedingt zu verhindern.

Bereits 1995 hatte der Bürgerverein, unter dem Vorsitz von Lothar Krause, der insgesamt 28 Jahre dieses Amt innehatte, in einem Bürgerantrag die Stadt Königswinter vorausschauend gebeten, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Einkaufsmarktes zu schaffen, stieß hierbei allerdings auf wenig Gegenliebe. Doch der Bürgerverein ließ nicht locker und ergriff aus jetzt aktuellem Anlass 1998 erneut die Initiative. Als Standort wurde der ehemalige Lagerplatz der Firma Baustoffe-Weber mit angrenzenden Privat- und einem städtischen Grundstück ausfindig gemacht und vorgeschlagen. Aber auch jetzt überwog bei der Stadtverwaltung immer noch die Skepsis.

Mit Unterstützung des damaligen REWE-Markt Leiters in Oberpleis, Herrn Udo Schäfer, war dies schließlich und endlich doch die Initialzündung für den Bau des heutigen REWE-Einkaufmarktes in Thomasberg. Bereits im Mai 1999 konnte unter großer Beteiligung der Bürger die Eröffnung gefeiert werden und der Markt, unter Leitung von Herrn Wolfgang Bock und Mitglied im Bürgerverein, ist heute nicht nur aus Thomasberg, sondern aus der gesamten Bergregion nicht mehr wegzudenken.

Auf Initiative der Ratsfrau und ebenfalls Mitglied des Bürgervereins, Frau Ingeborg Lindner, wurde im Jahre 2000 ein Emblem für Thomasberg geschaffen. Das war längst überfällig, nicht zuletzt deshalb, weil die Nachbarorte so etwas bereits vorzuweisen hatten. Hierfür konnte Frau Lindner zunächst den Bürgerverein überzeugen und vor allem den künstlerisch begabten Gymnasiasten, Christoph Schulze-Rauschenbach gewinnen, der heute, nach Abschluss seines erfolgreichen Medizinstudiums, als Arzt in Norddeutschland tätig ist.

Das Emblem, mit klarem Namenszug vor leuchtend blauem Himmel, darunter herausragend frisch-grün der Ölberg sowie einem Strauch, als Erinnerung an das frühere Landschaftsbild sowie nicht zuletzt der Spezialhammer, das Werkzeug derer, die mit der körperlich schweren Arbeit in den Basalt-Steinbrüchen in und um Thomasberg ihr Brot verdienten, findet sich heute nicht nur auf dem Briefkopf des Bürgervereins wieder, sondern ziert auch die Uniform des Tambourcorps sowie den Eingangsbereich des Franz-Unterstell-Saales der Strücher Karnevalsgesellschaft.

In 2006/2007 wurde vor der Kath. Pfarrkirche St. Joseph das Ehrenmal zum Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges um zwei Gedenksteine mit den Namen der Opfer erweitert. Diese wurden links und rechts des bestehenden Ehrenmales platziert und die gärtnerische Um- und Neugestaltung in Eigenregie übernommen.
Doch der Bürgerverein kümmert sich auch um weniger spektakuläre Dinge, die dennoch für das Leben in der Bergregion, wenn man sie nicht nur als Wohn- und Schlafstätte betrachtet, sehr wichtig sind. So beteiligte sich der Bürgerverein, gemeinsam mit den KiTa-Menschenkindern in den letzten Jahren wieder mit Spaß und Erfolg an der Aktion „Saubere Stadt“, Eine sinnvolle Aktion, bei der die Kinder besonders bei der Sache sind und gleichzeitig lernen, nicht alles so mal eben im Vorbeigehen in der freien Natur zu entsorgen.

Mit Unterstützung der Familie Forster, Am Blauen See und Mitglied im Bürgerverein, konnte 2010 für insgesamt 30 Kindergartenkinder die Aktion „Mein Traumgarten in der Kiste“ realisiert werden. Hier stellten die Kinder, unter fachlicher Anleitung einer Dipl. Landschaftsgärtnerin, ihre Kreativität unter Beweis, waren mit Enthusiasmus bei der Sache und gingen anschließend stolz mit ihrem eigenen Garten in der Kiste nach Hause. Für weitere Aktionen hat die Familie Forster bereits ihre Zusage gegeben, so dass wir voraussichtlich noch in 2012 diese oder auch ähnliche Veranstaltungen durchführen können.

Natürlich dürfen die diversen Busfahrten zu Zielen in der näheren und weiteren Umgebung nicht unerwähnt bleiben. Ob Technikmuseum in Sinsheim, Erzbergwerk in Ramsbeck mit anschließender Besichtigung der Warsteiner Brauerei, Köln Bonn Airport mit Besuch in dem Kölner Altstadt-Brauhaus „Zur Schreckenskammer“ oder Besuch des weltgrößten Kaltwasser-Geysirs in Andernach sowie Besuche einzelner Weihnachtsmärkte, Kölsch Hännesche-Theater und diverse Stadtführungen in Köln, um nur einige zu nennen.

Am Samstag, dem 16. Juli 2011, konnte der 50jährige Geburtstag des Bürgervereins gebührend gefeiert werden. Dies geschah unter großem Einsatz der alten sowie erst 2011 neu in den Vorstand gewählten Mitgliedern, so dass das Programm sowohl für Alt und Jung tolle Attraktionen bereithielt. Von der Hüpfburg, über Zauberer, Kindermalen, Tanzgruppen, Ponyreiten, 1. FC Köln-Fanbus, Mundartbeiträgen, Charly’s Big Band, die DorfMusic, das Tambourcorps, Grill- und Kuchenspezialitäten der Kath. Frauengemeinschaft und des Kirchenchores, und das alles zu zivilen Preisen, wurde Unterhaltung von 11:00 Uhr morgens bis spät in die Nacht geboten.

Das Lob und die Anerkennung für diese Leistung sowie zahlreiche Neumitglieder in den letzten Monaten des vergangenen Jahres sind für den Vorstand ausreichende Motivation nicht nur weiter zu machen wie bisher, sondern neue Ideen aufzunehmen und auch umzusetzen.

Machen Sie mit, sind Sie dabei, und helfen Sie mit, die Mitgliederzahl weiter zu erhöhen, damit wir von zur Zeit 380 Mitgliedern in absehbarer Zeit die Zahl 500 erreichen.

Sie sind herzlich willkommen!

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