06.08.2012 Tagesfahrt nach Worms

„Zu Fuß durch zwei Jahrtausende“

Zu einer Tagesfahrt nach Worms hatte der Bürgerverein Thomasberg e.V. nicht nur die Bürger von Thomasberg, sondern auch Interessierte aus den Nachbarorten im Berg- und Talbereich von Königswinter eingeladen. Der Bus wurde zwar leider nicht voll, aber dafür meldeten sich sogar Mitfahrer aus dem entfernt gelegenen Siegburg und Sankt Augustin. 

Worms TourNach 3-stündiger Fahrt und einem von REWE-Bock in Thomasberg und dem Bürgerverein gespendeten zweiten Frühstück auf einem Rastplatz der A 61, erreichte die Gruppe pünktlich gegen 11:00 Uhr das gotische Südportal des doppelchörigen romanischen Kaiserdomes mit 4 Türmen und 2 Kuppeln. Im Innern des von Bischof Burchard errichteten Baues findet der Betrachter u. a. sowohl romanische als auch spätgotische Steinbildwerke, den von Balthasar Neumann gestalteten Hochaltar und die Grablege für fünf Generationen der salischen Herzöge (10.-11. Jahrhundert) vor.

Die meisten Mitreisenden dürften wohl zum ersten Mal erfahren haben, dass im 11. Jahrhundert die jüdische Gemeinde in Worms eine herausragende Stellung einnahm, wovon der Judenfriedhof „Heiliger Sand“, der älteste Judenfriedhof Europas mit ca. 2000 Gräbern und seit 1076 erhaltenen Grabsteinen, heute noch Zeugnis abliefert und für die Juden der wichtigste Friedhof nach Jerusalem ist.

Aber auch in der Reformationszeit machte Worms von sich reden, als in dem berühmten Reichstag zu Worms Martin Luther gegenüber Kaiser Karl V. seine in Wittenberg veröffentlichten 95 Thesen verteidigte. Worms wurde in den Folgejahren zu einem Zentrum und Experimentierfeld der Reformation, wurde schließlich evangelisch und bis 1792 wurden die Katholiken sogar vom Stadtrat ausgeschlossen. Der Bischof und die Geistlichen behielten aber ihre Sonderrechte und den Dom.
Weiter haben wir vor Ort erfahren, dass durch zwei alliierte Bombenangriffe am 21. Februar und 18 März 1945 die Stadt durch den Angriff von 334 Flugzeugen und den Abwurf von 1100 Tonnen Bomben in wenigen Minuten fast völlig zerstört wurde. Der Dom wurde hierbei zwar in Brand gesetzt, aber nicht zerstört.

Nach Besichtigung des Lutherdenkmals, größtem Reformationsdenkmal der Welt, Teilen der um 900 errichteten Stadtmauer, Resten der römischen Stadtmauer, dem Marktbrunnen und anderen Sehenswürdigkeiten, stellte sich allmählich der Hunger ein. Hier wurde Abhilfe geschaffen durch den Besuch im direkt am Rhein gelegenen Wormser Hagenbräu.

Gestärkt erreichte die Gruppe nach knapp einer halben Stunde per Bus das avisierte Familienweingut im rheinhessischen Monzernheim, wo die Hausherrin nach Besichtigungen im Weinberg und Weinkeller durch die Winzer sen. und jun. schon alles hergerichtet hatte für eine zünftige Weinprobe mit anschließender Vesper sowie Kaffee und Kuchen.

Ca. 2 Stunden später als geplant wurde dann gegen 20:00 Uhr die Heimreise angetreten und kurz vor 23:00 Uhr war festzuhalten: 15 Stunden unterwegs, viel gehört und gesehen, gegessen, getrunken und viel Spaß gehabt. Der nächste Ausflug ist schon so gut wie in trockenen Tüchern!

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